La Gomera,  Reisen,  Urlaub

Blatta orientalis

Es macht Knack!, wenn man drauf tritt. P. hat gehört, dass man dabei Eier freilegt, die keineswegs absterben, sondern quasi sofort neue Tiere hervorbringen. Ich rede – und da kommen wir nicht drum rum, wenn wir uns über einen Urlaub in La Gomera (oder sonst irgendwo in diesen Breitengraden) unterhalten – von der Gemeinen Küchenschabe, der Kakerlake, der Blatta orientalis. Es gibt sie hier. Manchmal sitzen sie auf der Treppe und – anders, als was ich immer höre – flitzen nicht weg, wenn das Licht angeht; offenbar sind sie zu gut genährt. Meistens sehe ich sie, wenn ich morgens meine Runde laufe, rund um die Müll- und Wertstofftonnen am Wegesrand – ihr kakerlarisches Paradies.

Kakerlaken gehören zur Fauna in diesen Breitengraden wie Sonnenbrand. Aber in diesem Jahr sprechen Kenner von einer Invasion. Sie kamen aus den Bergen, auf der Flucht vor dem Feuer, das die Insel im vergangenen Jahr wochenlang lähmte. Sie fielen in den Ortschaften an der Küste ein und vermehrten sich. Die Einwohner wehrten sich auf die einzige Art, die Erfolg versprach. Sie versprühten Gift.
Bald lagen die Leichen zahlreicher Kakerlaken in den Rinnsteinen und hinter den Kühlschränken und wurden ihrer biologischen Verwertung zugeführt. Ameisen feierten Festwochen, Geckos gaben Kakerlaken-Partys. Sie alle starben einen grausamen Gifttod.

Die gepanzerten Krabbler waren zwar tot, die Pestizide in ihren Leichnamen aber wirkten weiter und dezimierten den Bestand an natürlichen Feinden der Blatta orientalis so gründlich, dass sie sich in der Folge ungehindert ausbreiten konnten.
Nun sind sie erst einmal da und beim Spaziergang durch La Playa, Vueltas oder La Calera weht einem manchmal der Hauch des scharfen Pestizids durch die Nase, mit dem die Einwohner und Touristen weiterhin versuchen, die ungeliebten Mitbewohner zu vertreiben.

Die Krabbler sind leicht zu finden, wenn man sich die Mühe machen will, sie zu suchen: Schon der Autor und Zeichner Don Martin (MAD-Magazine) wusste zu berichten, dass sie auf sechs Beinen mit wisiwisiwisiwisiwisi die Wände hoch zischen, dass eine Kakerlake unter dem Schuh Knack! macht, mehrere Kakerlaken unter dem Schuh hingegen Kwibbi-dibbi-knatsch!

Ein Kommentar

Anderer Meinung? Hier können Sie sie formulieren,

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.