• Das CineStar-Kino in Mainz

    Das Kino führt die Werbepause ein

    Die Kinobranche leidet. Wenn man ganz genau hinhört, ist am Horizont schon das Bim Bim Bim des Totenglöckchens zu vernehmen. Die armen Kinos: Die Filme werden immer platter. Die Kinos, die Filme zeigen, die nicht platt sind, tun das in Räumen mit winziger Leinwand, in denen ich den Betrieb im Dönerladen nebenan mitverfolgen kann. Die Leute downloaden sich den aktuellen Film lieber und gucken daheim auf dem großen Plasma in Dolby Surround – wozu ins Kino, wo’s teuer ist und die Leute ununterbrochen im Popcorn rascheln? Ja, die Branche hat es schwer, die Besucherzahlen sind rückläufig; heute wird es als Erfolg verkauft, wenn der Rücklauf mal weniger steil ausfällt. Die…

  • Titel: The Lego Movie

    Bauen ist Leben, Ordnung ist Stillstand

    Der Erfolg des „Lego Movie“ zeigt, dass die Menschen es satt haben, sich mit komplexen Themen wie Griechen-Schulden oder Freihandelsabkommen auseinanderzusetzen. Das Prinzip Lego ist einfacher – und schafft sogar den Berliner Flughafen. Die Schurken sind die Ordnungsliebenden. Die Schurken sind die, die darauf pochen, dass Baupläne umgesetzt, Kostenvoranschläge eingehalten werden. Die Schurken sitzen an den Schalthebeln der Macht, stellen den Präsidenten in Lego-Land. Was sagt es uns, wenn hundsgemeine Kinoschurken heute nicht mehr Darth Vader, Saruman oder Voldemort heißen? Sondern Lord Business – „Herr des Geschäfts“? Meisterbauer am BER Diese Herren über die Geschäfte werden bekämpft von Anarchisten, von Typen, die sich selbst „Meisterbauer“ nennen und den Sinn des…

  • Möge die Macht mit Dir sein

    Leben zwischen Arschlöchern und Jedi-Rittern

    Das waren zwei Scheiß-Tage. Warum musste ich mich auch auf diese Diskussion einlassen? Über Kino, Kulturförderung und wer die bezahlen sollte. Noch dazu auf facebook? Mit einem Kulturfaschisten, der Kinobetreiber, die mit Filmen wie White House Down hoffen, Geld zu verdienen, mit hohen (Kulturförder)Abgaben bestrafen will; der Menschen, die solche Filme gerne gucken – „na ja, überspitzt ausgedrückt“ – ins Umerziehungslager stecken will; der „Missstände anprangert, aber keine Lösungsansätze“ bietet? Ich Depp! Ich sollte es einfach lassen, oder – wie mein 22 Jahre jüngerer Kollege F. es formuliert – nicht über jedes Stöckchen springen, das mir einer hin hält. Naja, jedenfalls hat das meiner ohnehin in diesen Tagen nicht ausgeprägt…

  • Die Sache mit dem Raumschiff und den alten Zeiten

    Jetzt weint er wieder, der Fan der Enterprise. Also ..: der Fan der ersten Stunde. Der, der schon an Bord war, als 1966 dann doch noch eine weitere Staffel der nur eingeschränkt erfolgreichen TV-Serie produziert wurde. Also derjenige, der sich über die Jahrzehnte ein Recht darauf ersessen hat, zu bestimmen, wo es fürderhin lang geht mit Kirk, Spock, Pille, Enterprise, Picard, Data und so weiter. Der dann, nachdem das Raumschiff im Zuge der Science-Fiction-Euphorie um den ersten Krieg der Sterne auf die Kinoleinwand gekommen war, auch dafür gesorgt hat, dass so was wie Star Trek – The Motion Picture nicht noch mal vorkommt: Das war ja ein Kinofilm mit richtigen…

  • Ein Terminator

    Und die Fiction hat doch Recht

    4. Mai 2013: Überall ist Wirtschaftskrise. Hunderttausende verlieren Arbeit, Haus und Hof, rechtsnationaler Terror und Religionsfanatiker schrecken die Gesellschaft auf, die dagegen mit immer schärferen Sicherheitsbestimmungen vorgeht. Was der Überwachungsstaat nicht darf, schafft ein mächtiges Computernetzwerk, genannt „world wide web“ mit links: Das Individuum wird entindividualisiert. Weltweit agierende Online-Händler verdrängen den lokalen Einzelhandel. Leer stehende Ladenlokale werden in der Folge von Spielhallen und Sexshops übernommen und sind dem Verfall überlassen. Die Innenstädte veröden. Aus der sogenannten Dritten Welt – meist vom afrikanischen Kontinent – rennen Millionen Hungernde gegen die mächtigen Mauern der satten Welt an. TV-Sender schreiben sich die Realität sendetauglich und zeigen in Scripted-Reality-Formaten, für wie kaputt sie ihre…

  • Aufreger der Saison

    Und jetzt alle: „Ööööhh, so’n Scheiß-Wetter! Wann is’n endlich Früühling???“ Ich kann’s nicht mehr hören. Frühling wird nicht über das Wetter definiert, Frühling ist, wenn … naja Frühling ist. Kaum ist der gefühlte Winter gefühlt zu lange, fordern die Frühlingsgefühle ihren Ursprung ein und beweisen wieder: Facebook ist auch nur der zu groß geratene Stammtisch. Jeder zweite Thread in diesen bewegten Tagen: Ja, okay: Dachdecker, Straßenbauunternehmen müssen den Geldbeutel noch Mal enger schnallen, weil sie nicht arbeiten können. Aber können wir anderen uns nicht einfach ein Buch schnappen … und lesen?? Auf der heimischen Couch? Oder ins Kino gehen??? Aber das ist wahrscheinlich spießig? Seht es doch mal so: Wenn…

  • Hartung in Hollywood, 1989

    Da bin ich

    Und jetzt ..? Habe ich ein Blogtool! Jetzt muss ich wohl andauernd was posten, damit ich … gesehen, gehört, gelesen … WAHR genommen werde. Was genau ich hier poste, weiß ich natürlich nicht; wie auch? Weiß ich denn, was übermorgen sein wird? Der Titel meines Blogs gibt mir zumindest eine Richtung: Es geht um mein Leben in und mit Mainz. Dieses Leben bewegt sich zwischen meiner Arbeit in einer Nachrichtenredaktion, dem örtlichen Ruderverein, den Kinos und meinem Plasma-HDTV, auf dem ich mir meine umfassende DVD- und Bluray-Sammlung zu Gemüte führe. Kneipen? Restaurants? Selten – es sei denn, ich bin verabredet. Da finden sich hier sehr schöne Weinstuben.