Mir egal
Alles ruhig. Fließt. Ommmm. Kinder toben. Bälle klackern. Mir egal. Das Meer brandet. Ich muss an das Buch denken, das ich gerade lese, „Panikherz“ von Benjamin von Stuckrad-Barre. Der sitzt da auch einmal am Strand (von Malibu) und schreibt, „Ach, das Meer. Schon einfach immer wieder die Antwort auf alles. Man schaut drauf und wird ganz ruhig. Wald dagegen nervt ja mit seinem ewigen Geraschel und Geschmatze, die Waldgeräusche sagen Ich war, ich bin, ich werde – das an den Strand klatschende Meer sagt immer nur: Mir egal, mir egal, mir egal.“
Mir egal, dass ich einen Sonnenbrand kriege, keinen Bock, mich dauernd einzuschmieren, egal, dass das Kühlschrankbier am Strand so schnell warm wird, alles egal; vor unserer Hütte zerlegen Ameisen seit heute Morgen eine Kakerlake, die etwa hundert Mal so groß ist, wie sie; wird der Kakerlake nicht egal sein, mir schon, circle of life; kein Platz für Hektik, wo geh‘n wir heute Abend essen? Mir egal. Mir fehlt noch ein Thema für meinen Blog. Egal. Ab ins Wasser und ‘n Bier trinken.
Am späten Nachmittag ist ist die Kakerlake verschwunden, kein Fleck ist geblieben. Die Ameisen waren gründlich.
In der Ferne höre ich das Meer branden.