• Cosplay auf der Buchmesse Frankfurt

    Cosplay

    Auf der Buchmesse ist einer unterwegs mit nacktem Oberkörper, nackten Füßen, einer Hose aus braunem Fell und … Pelzohren. Ja, es sei etwas kühl, sagt er – wir schreiben den 23. Oktober – aber so schlimm sei‘s dann auch nicht. Die Cosplayer sind los auf der Buchmesse Frankfurt – als Manga-, Anime-, Computerspiel- oder Comicfigur verkleidete Menschen.

  • Buchauswahl bei iBooks

    … statt nur dabei

    Urlaub richtig gemacht weitet den Blick. Urlaub machen heißt ja nicht, woanders hinfahren und da so weitermachen wie gehabt. In meinem Mainzer Alltag lebe ich alleine. Hier im Urlaubs-Sommer lebe ich mit Schwester, Schwippschwager, Schwippnichte (gibt’s so etwas?) und deren Freunden, und wer da nun behauptet, da hätte ich doch endlich mal Gesellschaft, hat so Unrecht nicht. Er sollte aber das endlich mal streichen. Leben in dauernder Gesellschaft ist für mich ungewohnt. Eigene Wünsche zu formulieren, um sie in der Gruppe durchzusetzen, ist mir fremd – zuhause setze ich um, was ich mir vornehme. Hier tue ich mich mit einfachsten Wünschen schwer, allein der Gedanke, mich vom abendlichen Gesellschaftsspiel zu…

  • Unsere La-Gomera-Finca 2016

    Dicht.

    Das ist natürlich auch Pech, irgendwie. 32 Grad in der Sonne, der Himmel blau. Ich habe eine Erkältung. Die Nase ist zu, der Schädel drückt. Angesteckt. Scheint mit der Legende der Quellen von Epina nicht weit her zu sein, von wegen Gesundheit. Der Rest der Truppe ist in Vueltas – am Strand hinterm Hafen. Da soll das Wasser schön klar sein, zum Schnorcheln und unter-Wasser-Filmen. Bin neugierig, ob sie meinen Tipp beherzigen, die Kamera mal länger als eine Sekunde ruhig zu halten, dass der Zuschauer die Chance hat, den Fisch auf dem Bild auch zu erkennen – außerdem würde ich mir die Aufnahmen dann kopieren für mein Urlaubsepos in HD.…

  • Entspannung am Strand von La Playa

    Mir egal

    Alles ruhig. Fließt. Ommmm. Kinder toben. Bälle klackern. Mir egal. Das Meer brandet. Ich muss an das Buch denken, das ich gerade lese, „Panikherz“ von Benjamin von Stuckrad-Barre. Der sitzt da auch einmal am Strand (von Malibu) und schreibt, „Ach, das Meer. Schon einfach immer wieder die Antwort auf alles. Man schaut drauf und wird ganz ruhig. Wald dagegen nervt ja mit seinem ewigen Geraschel und Geschmatze, die Waldgeräusche sagen Ich war, ich bin, ich werde – das an den Strand klatschende Meer sagt immer nur: Mir egal, mir egal, mir egal.“ Mir egal, dass ich einen Sonnenbrand kriege, keinen Bock, mich dauernd einzuschmieren, egal, dass das Kühlschrankbier am Strand…

  • Buch von Fredmund Malik: Führen Leisten Leben

    Perpetuum Lektüre

    Als ich im Sommer 2012 zum ersten mal mit Schwester Britta und deren Freund Reinhard nach La Gomera reiste, hatte Reinhard ein sogenanntes Standardwerk als Lektüre im Gepäck. Das Buch von Fredmund Malik trägt den Titel „Führen. Leisten. Leben“. Das klang nicht unbedingt nach Urlaubslektüre. Andererseits arbeitet Reinhard im gehobenen Management, da passt das irgendwie. „Die Bücher von Fredmund Malik“, wirbt der Autor selbst auf seiner Website, „sind seit Jahren Standardwerke der Management-Literatur und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt“. In diesem Jahr, wir schreiben Sommer 2016, hat Reinhard das Buch wieder im Gepäck. So wie im vergangenen Jahr. Und im Jahr davor. Und 2013. „Ich kann nicht so lange lesen“,…

  • An einem Bücherschrank in Mainz

    Leselust

    Bücher wegwerfen kann ich nicht. Ob das mit damals, Adolf Nazi, zusammenhängt, oder meiner bildungsbürgerlichen Erziehung geschuldet ist, weiß ich nicht – ich kann‘s jedenfalls nicht. Als ich nun im Zuge meines Neustarts auch meine Wohnung neu eingerichtet habe, sind dabei viele Romane, die, einmal gelesen, über die Jahre nur noch Staub gefangen haben, aussortiert worden. Wohin damit? Ebay? Amazon? Wer gibt denn Geld aus für einen alten Dan-Brown-Schinken, den alle längst im Fernsehen gesehen haben? Aus Kultursommer wird Lesekultur Ab in den öffentlichen Bücherschrank damit. Das sind meist ehemalige Stromverteilerkästen, die zu regendichten Bücherschränken umgebaut wurden. Die gibt es mittlerweile in vielen deutschen Städten, in Mainz schon seit dem…

  • Buchgenuss nach Ladenschluss – Lesen in entspannter Atmosphäre in Ingelheim

    Letzte Ausfahrt Ingelheim

    Ingelheim. Rheinland Pfalz. Kleinstadt am Rhein. Hier werden – wie man so sagt – nach 17 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Montagabend. In der Bahnhofskneipe sitzen ein paar. Die Straßen, eher leer. Wir verschwinden auch. Ich nach Afghanistan, Kenia, Florenz, die anderen nach Israel, New York, Südamerika, Fantasyland. Es ist ein erstaunlicher Abend. „Buchgenuss nach Ladenschluss“ heißt das Konzept. In Ingelheim macht das die Buchhandlung Wagner. Wenn die Bürgersteige hochgeklappt sind, die Teenager die örtliche Eisdiele Richtung Abendbrot verlassen haben, schließt die Buchhandlung uns ein mit Häppchen, Prosecco und einer Fantastillarde Bücher. Und plötzlich bin ich wie Bastian Balthasar Bux aus der Unendlichen Geschichte – nicht ganz so dick. Aber umgeben…

  • Rucksack Cougar 45

    Abenteuer im Sack

    Der letzte Tag ist angebrochen. Reinhard konnte seine Lieben zu einer letzten Wanderung überreden, „eine Stunde hin, eine zurück, schöne Eindrücke“. Ich bin zurückhaltend, was solche Beschreibungen angeht, was daran liegt, das auch eine-Stunde-hin-eine-zurück nicht immer ohne Knochenbrecherabstiege abgeht und ich Zivilisationsopfer Panik schiebe, ich könnte mir auf den abschüssigen Wegen über Stock und Stein den Fuß verrenken, brechen, abreißen, was auch immer – ich bin grundsätzlich mehr für das zu haben, was der Wanderführer „relativ ebene Strecke“ oder „Forstwanderweg“ nennt. Wirklich misstrauisch gegenüber Reinhards eine-Stunde-hin-eine-zurück-Schilderung aber macht mich der Rucksack, den er stets mitführt, einen Cougar 45, dessen Hersteller von perfektem Sitz „dank ErgoVent-Vario-Tragesystem“ schwärmt und „Ergonomisch geformte, verstellbare…