109 Kilogramm
Geschafft! Nach fast vier Monaten bin ich zum ersten Mal wieder laufen gewesen. Glück gehabt: Kollegin A. fragte mit ihrer etwas spitzen Art und diesem mitleidigem Blick, den Menschen in den Zwanzigern Leuten in meinem Alter zuwerfen, wenn es um sportliche Aktivitäten oder vermeintlich juvenile Freizeitbeschäftigungen wie Tanzen geht, ob ich denn „auch schon wieder“ laufen wäre. Das konnte ich wahrheitsgemäß nur verneinen. Kollegin B., in meinem Alter, sprang mir bei und formulierte, ich hätte es „doch aber auch im Knie, oder?“ worauf Kollegin A. kicherte und ich lahm entgegnete, ja, das sei im Dezember gewesen, als es so nasskalt gewesen sei. Aber jetzt wäre ich einfach noch immer faul.
Jedenfalls … das Sticheln war mir Ansporn und also war ich heute Abend laufen. 6,22 Kilometer – zwei mehr als ich eigentlich vor hatte:
Ich hatte 109 Kilogramm das Rheinufer entlang zu wuchten – der Winterspeck, der sich nach dem 20. November (mein letzter Lauf) durch Nudeln, Riesling, Big Flips und allgemeines Cocooning angesammelt hat – und das spürten meine Füße als erstes und auf den letzten Metern auch meine Beine; ich hoffe meine Dehnübungen am Ende helfen wenigstens ein bisschen gegen die zu erwartenden Schmerzen – Kollegin A., die offenbar auch erst wieder angefangen hat, humpelte heute sichtlich.
Ohne Käse ohne Speck hat das Leben keinen Zweck. Aber jetzt muss der Bauchspeck weg! Mal sehen, ob ich übermorgen von alleine in die Laufschuhe komme – oder doch wieder diesen mitleidigen Blick brauche. Wenigstens kommt er aus entzückenden Augen …
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