Fitness

  • Die Mannschaft des „Rummtreiber“ jagt ins Ziel

    Tanker jagen beim Rhein-Marathon

    Nach elf Kilometern zwingt der Frachter „Freienstein“ uns in ein Rennen – ausgerechnet ein Frachter unter Mainzer Flagge. Wir rudern den Rhein-Marathon, Leverkusen Düsseldorf, 42,8 Kilometer und in diesem Jahr, für drei von uns ist es der dritte Anlauf, haben wir Ambitionen: Wir wollen aufs Treppchen. Wir haben einen schlechten Slot erwischt. Vom Startschuss weg hängt dieser „Freienstein“ neben uns, fährt 15, 16 Km/h, wir schaffen laut Ingos Ruder-App 16, 17 Km/h. Wenn wir also kreuzen wollen – und auf der Serpentinenartigen Strecke zwischen Leverkusen und Düsseldorf müssen wir das mehrfach – verlieren wir entweder viel Zeit damit, jedes Mal „Freienstein“ vorfahren zu lassen und hinter ihm zu kreuzen. Oder…

  • Kilometermarke auf dem Hausberg

    Aussichten

    Wir waren erstaunlich wenig wandern in diesem Jahr. Erstaunlich, weil Britta und Reinhard plus P. eigentlich Vielwanderer sind. Aber in diesem Jahr, mit drei lang schlafenden Teenagern – Heranwachsenden, wie wir gerne sagen – schläft sogar Reinhard länger. Es gab ein paar Touren, zu denen wir aber mehr im Auto saßen als zu Fuß unterwegs waren. Zweimal zogen Reinhard und Britta alleine los – auch mal Reinhard ganz alleine – aber das große gemeinsame Wanderevent ist in diesem Jahr ausgefallen. „Kalima“, sagt Britta. Der heiße, trockene Ostwind, der Sand aus der Sahara mitbringt und das Leben schwer macht. Heute endlich habe ich mich aufgerafft und bin losgezogen. Zum Hausberg, der…

  • Unsere La-Gomera-Finca 2016

    Dicht.

    Das ist natürlich auch Pech, irgendwie. 32 Grad in der Sonne, der Himmel blau. Ich habe eine Erkältung. Die Nase ist zu, der Schädel drückt. Angesteckt. Scheint mit der Legende der Quellen von Epina nicht weit her zu sein, von wegen Gesundheit. Der Rest der Truppe ist in Vueltas – am Strand hinterm Hafen. Da soll das Wasser schön klar sein, zum Schnorcheln und unter-Wasser-Filmen. Bin neugierig, ob sie meinen Tipp beherzigen, die Kamera mal länger als eine Sekunde ruhig zu halten, dass der Zuschauer die Chance hat, den Fisch auf dem Bild auch zu erkennen – außerdem würde ich mir die Aufnahmen dann kopieren für mein Urlaubsepos in HD.…

  • Meine Laufschuhe

    Sonntag

    Der alte Mann auf dem Stuhl. Der dicke Teenager mit Brille, der mir immer erst im letzten Moment Platz macht. Die Promenadenmischung, die an der Promenade stromert, sich in Pfützen suhlt und Anschluss sucht. Der schwarze Jogger mit iPhone, Mütze und federndem Schritt. Die Lieferanten, die in knatternden Autos Bäcker, Frühstückscafés und Supermercados beliefern. Sie alle fehlen heute. Ich habe in La Gomera das Laufen wieder angefangen, brauche offenbar Bewegung, eine Kompensation für nicht geruderte Rheinkilometer. Es gibt hier für Wiedereinsteiger einen schönen Rundkurs – La Playa, Vueltas, Borbalan, La Puntilla heißen die Örtchen. Die Strecke misst 4,27 Kilometer, hat leichte Steigungen und Gefälle. Beim morgendlichen Lauf wird mir wieder…

  • Ankunft am Flughafen Tenerife Sur

    Gegen die Menschenwürde

    Aus Sicht des Flugreisenden ist Adipositas eine Volksseuche, für deren Bekämpfung erheblich mehr Steuergelder aufgewendet werden müssten. Man liest das ja immer in Artikeln – oder stolpert im Fernsehen über einen Bericht, in dem zuverlässig nackte, käsige Beine, die aus Hot Pants quellen, zu sehen sind –, dass die Deutschen „immer dicker werden“. Aber wenn man dann direkt betroffen ist … Es ist erschreckend zu sehen, welche Masse an zu viel Menschenfleisch sich heutzutage durch die Sitzreihen der Touristenflieger schwabbelt. Noch schrecklicher, wenn einer dieser Menschenberge im Sitz neben Dir Platz nimmt und mit souveräner Ignoranz seine Wülste über die Lehne in Deinen ohnehin eng bemessenen Sitzbereich wobbelt. Es zählt…

  • Spätsommer in Mainz

    (Alters)Vorsorge

    Jetzt auch P., meine Frisörin. Seit 14 Jahren, seit ich in Mainz lebe, gehe ich immer in denselben Frisörladen – keiner von diesen Läden mit Kunstnamen wie „Vier Haareszeiten“, „Der Goldene Schnitt“, „Haarbracadabra“ oder gar „Hair-reinspaziert“ oder „Chaarisma“; einfach nur ein Frisörladen. Haare schneiden bitte, alle zwei bis drei Monate. Niemand kommt mir körperlich näher als P., meine Frisörin und ich war deshalb schon ein bisschen irritiert, dass ich sie nicht mehr gesehen habe, seit sie sich im vergangenen Sommer in den Urlaub verabschiedet hat – Mallorca, es ist immer Mallorca, manchmal Teneriffa. P. spricht in braidem rhoihässisch Dialekt – am liebsten ununterbrochen; lange blonde Haare, kein Gramm Fett im…

  • Karussell am Alten Hafen, Tel Aviv

    Bummel mit Scheuklappen

    Einfach losziehen ist das beste. Der Reiseführer vom lonely planet ist super vorweg, aber vor Ort erstmal tote Buchstaben. Außerdem ist sich in Tel Aviv zu orientieren für einen gebürtigen Kölner keine Kunst. Die Stadt am Mittelmeer ist ähnlich gebaut wie die Ringstruktur in Köln – links das Meer und dann fünf große Achsen, die parallel zur Küste verlaufen, begrenzt im Norden durch den Alten Hafen, im Süden … gar nicht. Also gehe ich ans Meer und nach Norden. Erster Eindruck nach ein paar Minuten: die Beachside mit vielen angesammelten Beton-Hotels hält sich mühsam schick mit Lounge-Athmosphäre und Beachvolleyball. Die Menschen hier zeigen gerne Muskeln und schöne Körper, Glatze und/oder…