Grau in Grau mit Bunt
Heute war ein farbloser Tag. So richtig im Sinne des Wortes. Dabei war es unterwegs eigentlich sehr bunt.
Der Herbst hat Einzug gehalten in Maine. Ich konnte das in den letzten Tagen schon spüren, wenn es morgens auffallend kühl durchs Hotelzimmer hauchte. Heute hat es dann beinahe den ganzen Tag geregnet. Und ich habe dabei die meiste Zeit im Auto gesessen, bin von Orchard Bay an Portland vorbei eine ganz bezaubernde Küste hinauf nach Norden bis Bar Harbor gefahren. Eigentlich eine Strecke, auf der ich dauernd hätte anhalten wollen, weil die Gegend gar so schön ist – wenn Wolken und Regen nicht alles in einheitlich lahmes Grau getunkt hätten.
Der Highway 1, der ohne Maut, fährt mitten durch den herbstlichen Wald, der hier bis ans Meer reicht, was zur Folge hat, dass rechter Hand immer wieder Buchten mit schroffen Felsen die Baumfront durchbrechen und grandiose Panoramen direkt neben der Straße freilegen.
Ich war allerdings auch abgelenkt, denn heute wär’s beinahe soweit gewesen: INDIAN SUMMER! Die Bäume waren in allen Gelb- bis Rottönen angemalt, es war beinahe eine einzige Freude. Leider war der Himmel grau, der Regen grau, die Straßen grau und so wirkten die bunten Bäume wie nicht angeknipst. Ohne Sonne sind sie nur bunt, glühen aber nicht. Das Video gibt einen vagen Eindruck.
Ich habe nun etwas getan, was ich selten mache, eigentlich nie: Ich glaube meiner Wetterapp. Derzufolge hört es morgen Mittag auf zu regnen und zwischen 14.00 und 17.00 Uhr kommt die Sonne durch. Sagt die App. Würde passen: Ich bin den ganzen Tag im Nationalpark Acadia unterwegs. Da gibt es viele Bäume, Buchten und schroffe Felsen.
Ich nehme auf jeden Fall mal festes Schuhwerk mit.