• Swimming Pool in der Lake Nakuru Lodge

    Schmeckt’s?

    Ich habe den Ort gewechselt. Lake Nakuru heißt der Nationalpark und ist das Gegenteil der Amboseli (deren Name auf Deutsch „Staub“ bedeutet). Nakuru ist saftig grün, am Airstrip – der ein hingegossener Zementstreifen mitten im Gras ist – grasen friedlich zwei Rhinozerosse. Die Lake Nakuru Lodge – mein Domizil für die kommenden drei Tage – liegt nicht am Park, sondern mittendrin. Nach den ruhigen ersten Tagen in Amboseli bin ich plötzlich in der lärmenden Neckermann-Welt gelandet. Das ist natürlich unfair, aber meinen Einstand in diesen Teil der Welt hatte ich in der friedlichen, naturfreundlichen, (nach außen hin) entspannten Tawi Lodge. Da fiel die straffe Organisation hinter den Kulissen, die nötig…

  • Frau als Wallpaper auf Desktop auf einem Bett

    Single Bedroom

    Das Reisen als Alleinstehender birgt manchen Nachteil. Einzelzimmer-Hotelbetten spotten – für einen Mann meiner Größe – jeder Beschreibung, alles ist teurer, Allein-Esser-Tische stehen meistens beim Klo und hier in Kenia ist das Fliegen alleine billiger als das Fahren alleine. Ich hätte gerne einen meiner Ortswechsel via Auto erledigt, einfach um die Dimension des Landes zu spüren. Hier wohnen 40 Millionen Menschen. Das ist halb so viel, wie in Deutschland; Kenia ist aber anderthalb mal so groß wie Deutschland. Diese trockene Zahl hätte ich gerne auf Land– und Fernstraßen erlebt. Aber diese – weiß nicht, vier-, fünfstündige – Fahrt wäre mich doppelt so teuer gekommen, wie der halbstündige Flug. Also bin…

  • Eingang zum Amboseli Nationalpark, Kenia

    Tawi

    Meine Reise in Kenia gliedert sich in drei Abschnitte in drei Nationalparks. Ich beginne im Südosten Kenias im Amboseli Nationalpark. Ich wohne stilvoll! Die Tawi Lodge am Rande des Nationalparks besteht aus einem von der Umgebung kaum zu unterscheidenden Haupthaus (mit Empfang, Restaurant, Bar usw.) und zwölf Cottages, die mit allem Komfort ausgestattet sind inklusive Kamin. Hier sagen Bilder mehr als Worte: [wowslider id=“43″] Hier kann man’s aushalten beim Sundowner. Da stehe ich auch gerne früh auf, nur um den Sonnenaufgang am Kilimanjaro mit einem early Breakfast zu bestaunen.

  • Sonnenuntergang über Amboseli

    Wir und Ihr

    Safari ist wie Whale watching, nur effektiver. Während Du auf See nicht siehst, wo die Wale gerade sind, kannst Du die Tiere in der Savanne gar nicht nicht sehen. Sie sind überall. Horden von Zebras, von denen keines dem anderen gleicht – „They are unique like Fingerprints“, sagt mein Guide, der sich mir als Nixon vorgestellt hat – ich habe mich nicht getraut zu fragen, ob das sein richtiger Name ist, britische Kolonie hin, Besatzerkinder her, ich hätte einen … kenianischer klingenden Namen erwartet; der exotischste Name, der mir in meiner Lodge begegnet, ist Suleyman. Andere heißen Dominic, Joseph, Titus. Jedenfalls: Zebras sind so eindeutig unterscheidbar wie Fingerabdrücke. In Horden…

  • Giraffe in Kenia, Amboseli Nationalpark

    It’s Africa, Man!

    Samstagmorgen, 6.37 Uhr, ich bin zum ersten Mal auf afrikanischem Boden South of Sahara, also in dem Afrika, in dem alle Klischees über Afrika zuhause sind. Ich bin auch zum ersten Mal südlich des Äquators. Matthew heißt der Mann, der das Schild mit meinem Namen trägt. Er ist nervös, weil ich insgesamt eine Stunde zu spät aus dem Flughafen komme und der Anschlussflug am Wilson Airport (das ist der Inlandflughafen) nach Amboseli nicht warten wird. Matthew drückt aufs Gas, überholt auf rumpeligen Schnellstraßen rechts – stimmt, hier ist ja Linksverkehr, ein Überbleibsel der Briten – weicht Tanklastern aus, die ohne blinken, ohne gucken die Spur wechseln, hupt Tagelöhner von der…

  • Im Charter nach Nairobi

    Holzklasse

    Ich habe vor ein paar Tagen den Film „Non-Stop“ gesehen. Liam Neeson rettet unter größtem persönlichen Druck ein Passagierflugzeug. Nicht dass der Film vieler Worte bedürfe – was es dazu zu sagen gibt, sage ich hier – aber heute Abend ist mir wieder aufgefallen, was mich an Flugzeugfilmen stört – obwohl ich Flugzeuge mag, auch das Fliegen (abseits der Touristenbomber). Flugzeugfilme versprechen eine gewisse technische Grundierung – Triebwerke, Cockpits, Tower-Talk, die Bilder sind im allgemeinen klar, kontrastreich, ohne viel Pastellschnickschnack. Bis die Kamera zu den Passagieren im Bauch des Flugzeugs wechselt. Da sind Flugzeugfilme so unwirklich, wie Großstadtfilme, in denen der Held immer einen Parkplatz vor dem Haus oder –…

  • Bilderfund zu "Kenia" bei Google

    Fremd

    Heute Abend geht es los. Kenia. Ich könnte auch zum Mond fliegen; über den weiß ich auch nur, was ich in der Zeitung gelesen habe. Seit ich meine Urlaubspläne kundgetan habe, weiß ich auch noch, dass ich – wenn nicht in letzter Sekunde die CONDOR-Piloten streiken („Die streiken nicht“, sagt mein Freund H., verheiratet mit einer Flugbegleiterin, „das ist eine Fernreise, da sind die Piloten selber scharf drauf!“) – dass ich wahlweise von Terroristen entführt, von Ebola hingerafft, von mit den Ohren wackelnden Elefanten zertrampelt oder von wilden Ureinwohnern noch am Flughafen ausgeraubt werde. Das ist ungefähr eine so vielfältige Information wie das, was Google ausgibt, wenn ich „Kenia“ in…