Abhängen über dem Grand Canyon, Arizona
Christoph,  Fitness,  Gesundheit

Nahe am Abgrund

Meine Smart Watch hat mir heute Abend gratuliert und mir eine Auszeichnung in Gold verliehen: Ich hätte noch nie so viele Kalorien durch Gehen (Outdoor) verbrannt, wie heute. Das heißt dann wohl, dass ich in den vergangenen drei Jahren – so lange habe ich die Uhr nämlich – nicht so richtig ordentlich spazieren war.

Heute waren es 14 Kilometer, manchmal sehr nah am Abgrund. Ein Stolperer, mein linker Fuß rutscht weg und man hätte meine zertrümmerte Leiche tausend Meter in der Tiefe nie gefunden. Bis aufgefallen wäre, dass ich fehle, hätten die Tiere, die im Canyon leben, schon sauber aufgeräumt. Schön, dass ich nicht gestolpert bin und dabei auch noch Kalorien verbrannt habe.

Immer an der tiefen Kante entlang

Im Nationalpark verkehren mehrere Shuttle Busse, die einen in die verschiedenen Ecken dieses weitläufigen Geländes bringen. Der Service ist im Preis mit drin und man spart sich die Autofahrerei. Ich habe mich von der Red Line in den äußersten Westen des Parks bringen lassen, nach Hermit’s Rest. Und bin los marschiert. Da geht ein Weg immer an der Kante entlang, mal mehr, mal gar nicht abgesichert, mal ganz nahe an der Kante, mal ein paar Meter weg. Luftlinie wären das vielleicht drei Kilometer gewesen. Weil der Canyon hier oben – und aus der Vogelperspektive betrachtet – aber in Wellen verläuft, im Prinzip nach Osten, aber die Kante führt einen nach Norden, nach Süden, dann wieder nach Norden und wieder nach Süden, wurden 14 Kilometer daraus. So viel bin ich wirklich lange nicht mehr am Stück gegangen. Das letzte Mal wahrscheinlich auf La Gomera 2012 zu einem Wasserfall.

Hermit's Rest, Grand Canyon, ArizonaGrand CanyonGrand Canyon, Arizona: Wandern auch mal nahe am AbgrundGrand Canyon, ArizonaHartung am Grand Canyon im Sommer 1989Abhängen über dem Grand Canyon, ArizonaGrand Canyon, ArizonaGrand Canyon, ArizonaGrand Canyon, ArizonaGrand Canyon, Arizona
Hermit’s Rest
Grand Canyon
Wandern auch mal nahe am Abgrund
Grand Canyon
Hartung am Grand Canyon im Sommer 1989
Nach 35 Jahren nochmal Abhängen über dem Grand Canyon
Grand Canyon
Grand Canyon
Grand Canyon
Grand Canyon

Ich versuche, Beschreibungen des Gesehenen zu vermeiden, weil ich die richtigen Wörter gestern schon alle verbraucht habe. Die Fotos heute helfen auch nicht. Ich erkenne vor allem Felsformationen, bunt, dramatisch, zerklüftet aber die erhabene Majestät des Schauspiels lässt sich augenscheinlich nicht fotografieren. Es war grandios! So viel will ich sagen. Heute Abend tun meine Füße weh und ich nicke dauernd ein. War wohl anstrengender, als es mir über den Tag an der Kante des Abgrunds erschienen ist.

Erinnerung an 1989

Ein Foto ist was geworden, also im Sinne von: Es zeigt, was wirklich zu sehen war. Ich glaube, ich bin an der Stelle vorbeigekommen, an der 1989 dieses Foto von mir, lässig im Geländer über dem Canyon hängend, entstanden ist. Ganz sicher war ich mir nicht, aber die Canyon-Formationen im Hintergrund stimmten, das Geländer hatte eine enge Biegung zum „reinhängen“ und zwei Touristinnen, die auf Geburtstagstour unterwegs waren, fanden es ganz reizend, als ich ihnen das 1989er-Foto von mir zeigte und sie bat, das doch mit mir noch mal nachzustellen. Nun ja, im direkten Vergleich zu damals hängt der Mann auf dem Foto nicht mehr ganz so lässig und entspannt über dem Canyon. Und ein paar weitere goldene Auszeichnungen meiner Smart Watch für reichlich verbrannte Kalorien könnten wohl nicht schaden.

Grand Canyon, Arizona: 14 Kilometer immer an der Kante entlang
14 Kilometer immer an der Kante entlang

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