Allgemein

  • Titel: The Lego Movie

    Bauen ist Leben, Ordnung ist Stillstand

    Der Erfolg des „Lego Movie“ zeigt, dass die Menschen es satt haben, sich mit komplexen Themen wie Griechen-Schulden oder Freihandelsabkommen auseinanderzusetzen. Das Prinzip Lego ist einfacher – und schafft sogar den Berliner Flughafen. Die Schurken sind die Ordnungsliebenden. Die Schurken sind die, die darauf pochen, dass Baupläne umgesetzt, Kostenvoranschläge eingehalten werden. Die Schurken sitzen an den Schalthebeln der Macht, stellen den Präsidenten in Lego-Land. Was sagt es uns, wenn hundsgemeine Kinoschurken heute nicht mehr Darth Vader, Saruman oder Voldemort heißen? Sondern Lord Business – „Herr des Geschäfts“? Meisterbauer am BER Diese Herren über die Geschäfte werden bekämpft von Anarchisten, von Typen, die sich selbst „Meisterbauer“ nennen und den Sinn des…

  • Möge die Macht mit Dir sein

    Leben zwischen Arschlöchern und Jedi-Rittern

    Das waren zwei Scheiß-Tage. Warum musste ich mich auch auf diese Diskussion einlassen? Über Kino, Kulturförderung und wer die bezahlen sollte. Noch dazu auf facebook? Mit einem Kulturfaschisten, der Kinobetreiber, die mit Filmen wie White House Down hoffen, Geld zu verdienen, mit hohen (Kulturförder)Abgaben bestrafen will; der Menschen, die solche Filme gerne gucken – „na ja, überspitzt ausgedrückt“ – ins Umerziehungslager stecken will; der „Missstände anprangert, aber keine Lösungsansätze“ bietet? Ich Depp! Ich sollte es einfach lassen, oder – wie mein 22 Jahre jüngerer Kollege F. es formuliert – nicht über jedes Stöckchen springen, das mir einer hin hält. Naja, jedenfalls hat das meiner ohnehin in diesen Tagen nicht ausgeprägt…

  • Jan Brandt: Gegen die Welt

    Einfach nur Urlaub

    Okay, Wetter ist diesig, will sagen, da sind so Wolken vor der Sonne, also ein paar … eher Schäfchenwolken so und ist ziemlich heiß heute und ich mag mich nicht dem ProgrammmachenumdesProgrammmachenwillens-Programm anschließen, das heute wenigstens einen Besuch am Strand vorsieht, weil: Ich hab noch hundert Seiten zu lesen in einem extreeem spannenden Buch. Aber „am Strand lesen“ und ich, das sind unterschiedliche Welten. Lese ich auf dem Bauch, habe ich nach zehn Minuten Rückenschmerzen. Lese ich auf dem Rücken, kann ich das Buch nach zehn Minuten nicht mehr über mir halten. Lese ich auf der Seite, den Kopf in die Hand gestützt … schläft meine Hand ein (und nicht…

  • Beim Abendessen in La Calera

    … der Kinder wegen

    Gemäß einem alten Urlaubsrhythmus – ein Tag Action, ein Tag Ruhe – habe ich unsere Sonnenterrasse zum Programmpunkt erhoben. Die anderen sind shoppen, am Strand, spazieren (nicht wandern), ich habe dem Tag beim Werden zugesehen. Dabei fällt mir der kleine Junge wieder ein, der neulich Abend am Nachbartisch saß. Ich hatte ein Foto unserer kleinen Tischgesellschaft gemacht, im Monitor der Kamera überprüft und, weil es nicht ordentlich belichtet war, gelöscht und neu versucht – drei Mal habe ich das gemacht, bis es passte. Ich setzte mich hin und trank einen Schluck Wein. Dann fiel mir der Junge auf, vielleicht sechs, sieben Jahre alt. Er blickte angestrengt auf den Monitor eines…

  • Markise vor Casa Maria

    Maria heißt Pepe und ist Meister Proper

    Zentraler Treffpunkt in La Calera ist die Casa Maria. Ältestes Haus am Platze. Bar, Restaurant, die Paella soll man probiert haben, bevor man die Insel verlässt. In grauer Vorzeit führte von Maria aus mal ein Steg bis ins Meer. Da konnte man Caipi schlürfend die Beine ins Wasser baumeln lassen. Aber das ist lange her, heute ist Maria eine gut gehende Eckkneipe, die alternative Reiseführer gerne mit dem Präfix „Kult“ versehen. Maria selbst ist lange tot, der heutige Jefe in der Casa Maria heißt Pepe, ist Marias Enkel … und Meister Proper. Ich kannte den lagomerianischen Meister Proper schon aus Erzählungen, da hatte ich noch nur diesen Putzteufel vor Augen,…