• Die Sache mit dem Raumschiff und den alten Zeiten

    Jetzt weint er wieder, der Fan der Enterprise. Also ..: der Fan der ersten Stunde. Der, der schon an Bord war, als 1966 dann doch noch eine weitere Staffel der nur eingeschränkt erfolgreichen TV-Serie produziert wurde. Also derjenige, der sich über die Jahrzehnte ein Recht darauf ersessen hat, zu bestimmen, wo es fürderhin lang geht mit Kirk, Spock, Pille, Enterprise, Picard, Data und so weiter. Der dann, nachdem das Raumschiff im Zuge der Science-Fiction-Euphorie um den ersten Krieg der Sterne auf die Kinoleinwand gekommen war, auch dafür gesorgt hat, dass so was wie Star Trek – The Motion Picture nicht noch mal vorkommt: Das war ja ein Kinofilm mit richtigen…

  • Ein Terminator

    Und die Fiction hat doch Recht

    4. Mai 2013: Überall ist Wirtschaftskrise. Hunderttausende verlieren Arbeit, Haus und Hof, rechtsnationaler Terror und Religionsfanatiker schrecken die Gesellschaft auf, die dagegen mit immer schärferen Sicherheitsbestimmungen vorgeht. Was der Überwachungsstaat nicht darf, schafft ein mächtiges Computernetzwerk, genannt „world wide web“ mit links: Das Individuum wird entindividualisiert. Weltweit agierende Online-Händler verdrängen den lokalen Einzelhandel. Leer stehende Ladenlokale werden in der Folge von Spielhallen und Sexshops übernommen und sind dem Verfall überlassen. Die Innenstädte veröden. Aus der sogenannten Dritten Welt – meist vom afrikanischen Kontinent – rennen Millionen Hungernde gegen die mächtigen Mauern der satten Welt an. TV-Sender schreiben sich die Realität sendetauglich und zeigen in Scripted-Reality-Formaten, für wie kaputt sie ihre…

  • Titel deutscher Tageszeitungen

    Qualitätsjournalismus

    An Tagen, nach denen sich in Deutschland eine neue Partei gegründet hat, kann man schön beobachten, wie Journalisten, Politiker (anderer Parteien) und sonstige Meinungsvervielfältiger ihren Job verstehen. Heute, Montag, ist Tag 1 nach Gründung der Partei Alternative für Deutschland (die gerne ohne Anführungsstriche geschrieben werden möchte, mal sehen, wie lange das gut geht). Die Partei tut sich vor allem mit dem Programm „Raus aus dem Euro“ hervor. Sie will den Euro-Währungsraum sukkzessive auflösen, weil die AfD-Mitglieder glauben, die Sache mit der gemeinsamen Währung ohne gemeinsamer Politik funktioniere nicht, seit Jahren gehe es mit Währung und Menschen bergab. Dass es mit der Währung nicht gut steht, ist offensichtlich, dass es mit…

  • Realpolitik

    Ich bin verliebt. Sowas passiert mir, ohne dass eine Frau involviert ist. Sowas passiert mir immer mal wieder. Ich bin ein Serienjunkie … TV-Serien. Ich habe geheult beim … ichglaube,bislangschönsten TV-Finale aller Zeiten, bei „Six Feet under“, war hypnotisiert von den Comicallegorien in „The Big Bang Theory“, ich war … bin … verliebt in ‚Robin‘ aus „How I met Your Mother“, ich stehe auf die fokussierte Professionalität der Enterprise-Crew in „The Next Generation“ … aktuell verschlinge ich „The West Wing – Im Zentrum der Macht“ (USA 1999 – 2006), eine Serie über die Geschehnisse im Weißen Haus um den Präsidenten, seinen Stabschef, dessen Vize, den Kommunikationsdirektor sowie dessen Vize, die…

  • Die Aipäddisierung der Welt

    Tja …, Frühstückstisch … Zeitung ausbreiten … den Joggern vorm Fenster bei Treppaufjoggen zugucken … auch vorbei. Ich breite meine Zeitung nicht mehr aus. Ich lese jetzt Zeitung auf dem iPad. Das heißt, ich kann sie jetzt bequem im Bett lesen, einhändig. Wieder so ein Bild, das diffundiert: Christoph übern Küchentisch gebeugt, Kaffee schlürfend, SZ lesend. War gestern, … „früher“. Früher war alles besser. Übersichtlicher. Irgendwie freundlicher. Früher war Fernsehen nicht „live“, sondern Schwarz-Weiß. Früher musste ich mich höchstens kümmern, wie ich mütterlichem Zorn entgehe, wenn ich völlig verdreckt vom Spielen komme, musste mich aber nicht um Miete und so Sachen wie Le-bens-hal-tungs-kos-ten kümmern. Früher war, als meine Eltern mir…

  • Die spinnen, die Radfahrer

    Nur weil ich das Gemecker über den Frühling, der ein Winter ist nicht ertrage, heißt das ja nicht, dass nicht auch mir manche Wetterphänomene gegen den Strich gehen. Der erste Frühlingstag zum Beispiel: Kaum spiegelt ein sich durch die Sonne kämpfender Sonnenstrahl dem Erdenbürger „Wärme“ vor, kommen die Besser-Radler aus ihren Kellern gekrochen und zeigen dem gemeinen Schuh- und Auto-Nutzer mal, wie man ökologisch korrekt zum Ausdruck gebrachte Freude auf die Straße bringt. Den iPod im Ohr rollen sie in fröhlichen Schlangenlinien vor sich hin, schlagen jauchzend die Sonne anblinzelnd Haken – und wenn ein Autofahrer erschrocken in die Bremsen steigt, weil dem pedalierenden Naturfreund es Momente zuvor gefiel, dessen…

  • Aufreger der Saison

    Und jetzt alle: „Ööööhh, so’n Scheiß-Wetter! Wann is’n endlich Früühling???“ Ich kann’s nicht mehr hören. Frühling wird nicht über das Wetter definiert, Frühling ist, wenn … naja Frühling ist. Kaum ist der gefühlte Winter gefühlt zu lange, fordern die Frühlingsgefühle ihren Ursprung ein und beweisen wieder: Facebook ist auch nur der zu groß geratene Stammtisch. Jeder zweite Thread in diesen bewegten Tagen: Ja, okay: Dachdecker, Straßenbauunternehmen müssen den Geldbeutel noch Mal enger schnallen, weil sie nicht arbeiten können. Aber können wir anderen uns nicht einfach ein Buch schnappen … und lesen?? Auf der heimischen Couch? Oder ins Kino gehen??? Aber das ist wahrscheinlich spießig? Seht es doch mal so: Wenn…

  • Hartung in Hollywood, 1989

    Da bin ich

    Und jetzt ..? Habe ich ein Blogtool! Jetzt muss ich wohl andauernd was posten, damit ich … gesehen, gehört, gelesen … WAHR genommen werde. Was genau ich hier poste, weiß ich natürlich nicht; wie auch? Weiß ich denn, was übermorgen sein wird? Der Titel meines Blogs gibt mir zumindest eine Richtung: Es geht um mein Leben in und mit Mainz. Dieses Leben bewegt sich zwischen meiner Arbeit in einer Nachrichtenredaktion, dem örtlichen Ruderverein, den Kinos und meinem Plasma-HDTV, auf dem ich mir meine umfassende DVD- und Bluray-Sammlung zu Gemüte führe. Kneipen? Restaurants? Selten – es sei denn, ich bin verabredet. Da finden sich hier sehr schöne Weinstuben.